Ich begleite viele Frauen, die mitten im Leben stehen – erfolgreiche Unternehmerinnen, Führungskräfte und Managerinnen, die täglich Höchstleistungen bringen, Familie und Karriere jonglieren und kaum Zeit für sich selbst finden. Sie sind es gewohnt, belastbar und leistungsfähig zu sein. Doch plötzlich verändert sich etwas.
Dieses Jahr werde ich selbst 45, und das Thema Wechseljahre kommt immer näher. Viele Frauen bemerken bereits ab Anfang 40 erste Symptome – oft ohne sie direkt mit hormonellen Veränderungen in Verbindung zu bringen.
Was Ayurveda über diese Lebensphase sagt
Im Ayurveda werden die Wechseljahre nicht als Krankheit betrachtet, sondern als eine natürliche Übergangszeit. Der weibliche Körper verändert sich – er lässt die fruchtbare Phase hinter sich und tritt in eine Zeit ein, in der Weisheit, Klarheit und Selbstbestimmung stärker in den Vordergrund rücken.
Die Wechseljahre sind der Übergang von der Pitta- zur Vata-Phase des Lebens.
In den Pitta-Jahren (ca. 20–45 Jahre) dominieren Feuer und Dynamik: Frauen sind leistungsfähig, ambitioniert, oft im Berufsleben oder Familienmanagement aktiv.
Die Vata-Jahre (ab ca. 45 Jahren) bringen mehr Luftelement – das bedeutet, dass Trockenheit, Kälte und Instabilität zunehmen können. Typische Vata-Symptome wie Schlafstörungen, innere Unruhe, Gelenkschmerzen oder Vergesslichkeit werden dann häufiger.
Wenn Vata zu stark wird, entstehen Unruhe, Nervosität und Erschöpfung. Gleichzeitig kann ein Pitta-Ungleichgewicht Hitzewallungen, Reizbarkeit und emotionale Schwankungen verstärken.
Das Ziel im Ayurveda ist es, Vata und Pitta auszugleichen, um sanft durch diese Phase zu kommen.
→ Vata benötigt Wärme, Stabilität und Erdung.
→ Pitta benötigt Kühlung, Sanftheit und Entspannung.
Mit der richtigen Ernährung, Heilpflanzen, Gewürzen und Routinen können wir diese Balance unterstützen.
Typische Symptome, die viele Frauen bereits ab Anfang 40 erleben:
- Energieverlust & Erschöpfung: Früher war mehr Power da – heute fühlt sich der Körper schneller ausgelaugt
- Schlafprobleme: Das Einschlafen fällt schwer oder die Nächte sind durch häufiges Aufwachen unterbrochen
- Hitzewallungen & plötzliche Schweißausbrüche: Oft unangekündigt – mitten im Meeting oder in der Nacht
- Stimmungsschwankungen & innere Unruhe: Emotionale Achterbahnen, ohne erkennbaren Grund
- Konzentrationsprobleme & Vergesslichkeit: Gedanken fliegen davon, To-do-Listen fühlen sich endlos an
- Gelenkschmerzen & Muskelverspannungen: Selbst nach dem Aufstehen fühlt man sich steif
- Gewichtszunahme & veränderte Körperzusammensetzung: Der Stoffwechsel verändert sich, und das Gewicht reagiert anders als früher
→ Viele Frauen denken zunächst an Stress oder Überarbeitung – doch oft sind es die ersten Anzeichen der hormonellen Umstellung

Was können wir tun? Wie finden wir wieder Balance und neue Energie?
Die gute Nachricht: Es gibt viele Möglichkeiten, den Körper in dieser Phase zu unterstützen – natürlich, nachhaltig und alltagstauglich. Ayurveda, gezielte Ernährung, Hormon-Yoga und Heilpflanzen helfen uns, den Wandel bewusst zu gestalten.
→ Und genau hier beginnt der Weg zur Balance:
Fünf ayurvedische Strategien für mehr Wohlbefinden in den Wechseljahren
1. Ernährung & Gewürze: Was der Körper jetzt braucht
Eine ayurvedische, hormonfreundliche Ernährung kann helfen, Beschwerden zu lindern und das Energielevel zu stabilisieren.
→ Wichtige Gewürze & ihre Wirkung:
- Kurkuma: Entzündungshemmend, hormonregulierend, stärkt das Immunsystem
- Fenchelsamen: Beruhigt den Magen, fördert die Verdauung und wirkt ausgleichend auf Östrogen
- Muskatnuss: Fördert Schlaf und wirkt harmonisierend auf das Nervensystem
- Kreuzkümmel & Koriander: Unterstützen die Verdauung und helfen bei Hitzewallungen
- Zimt: Stabilisiert den Blutzucker, stärkt das Herz und unterstützt den Hormonhaushalt
- Shatavari: Ein traditionelles ayurvedisches Heilkraut zur Unterstützung des weiblichen Hormonsystems
Tipp für den Alltag:
Ein Abendritual mit Lavendelöl auf den Schläfen und sanfter Bauchatmung hilft, besser zu schlafen und den Tag ruhig abzuschließen.
2. Heilpflanzen für hormonelle Balance
Die Natur bietet kraftvolle Heilpflanzen, die den Körper unterstützen.
→ Welche Pflanzen helfen?
- Ashwagandha: Reduziert Stress, stärkt die Nebennieren und verbessert die Schlafqualität
- Fenchelsamen: Beruhigt den Magen, fördert die Verdauung und wirkt ausgleichend auf Östrogen
- Muskatnuss: Fördert Schlaf und wirkt harmonisierend auf das Nervensystem
- Kreuzkümmel & Koriander: Unterstützen die Verdauung und helfen bei Hitzewallungen
- Zimt: Stabilisiert den Blutzucker, stärkt das Herz und unterstützt den Hormonhaushalt
- Shatavari: Ein traditionelles ayurvedisches Heilkraut zur Unterstützung des weiblichen Hormonsystems
3. Yoga & Hormon-Yoga: Bewegung, die den Körper stärkt
Ayurveda empfiehlt Bewegung, die sanft und ausgleichend wirkt – idealerweise morgens oder am frühen Abend
→ Effektive Yoga-Übungen:
- Bhastrika (Blasebalgatmung): Aktiviert das endokrine System
- Kapalabhati (Feueratmung): Stimuliert die Eierstöcke
- Schulterstand (Sarvangasana): Unterstützt die Schilddrüse
- Schmetterling (Baddha Konasana): Fördert die Durchblutung der Beckenorgane
- Shavasana (Tiefenentspannung): Reduziert Cortisol

4. Ayurvedische Rituale für Entspannung & innere Stärke
- Abhyanga (Ölmassage): Täglich eine warme Sesamöl-Massage beruhigt das Nervensystem
- Wärmende Bäder mit Lavendel & Rosmarin: Fördert Entspannung und Durchblutung
- Naturspaziergänge: Stabilisieren den Geist und erden Vata
Tipp für den Alltag:
Ein Abendritual mit Lavendelöl auf den Schläfen und sanfter Bauchatmung hilft, besser zu schlafen und den Tag ruhig abzuschließen
5. Mindset & innere Neuausrichtung
Jetzt ist die beste Zeit, um neue Prioritäten zu setzen und sich bewusst auf das Wesentliche zu konzentrieren.
→ Impulse zur Reflexion:
- Was möchte ich in meinem Leben bewahren?
- Was ist es Zeit loszulassen?
- Welche Dinge nähren mich wirklich?
→ Eine neue Perspektive
Die Lebensmitte ist kein Ende, sondern ein kraftvoller Neubeginn. Ayurveda, Hormon-Yoga und Heilpflanzen helfen, diesen Wandel mit Leichtigkeit und neuer Energie zu gestalten.
Teilen Sie Ihre Erfahrungen:
Was hilft Ihnen, Veränderungen anzunehmen und neue Balance zu finden? Lassen Sie uns voneinander lernen und gemeinsam wachsen.