Osteoporose in den Wechseljahren

Natalie Feigina berät eine Patientin bei Osteoporose in den Wechseljahren

Wenn Körper und Haltung sich verändern

Viele Frauen erzählen mir in der Praxis:

„Ich fühle mich irgendwie instabil. Früher war ich kräftiger, jetzt tut mir der Rücken weh und ich habe das Gefühl, mein Körper verändert sich schneller, als ich mitkomme.“

Genau das passiert häufig in den Wechseljahren. Muskeln werden weicher, Knochen empfindlicher und der Körper verliert an Spannkraft. Gleichzeitig verändert sich auch das innere Gleichgewicht – der Schlaf, die Stimmung, die Energie. Osteoporose ist dann kein isoliertes Krankheitsbild, sondern ein Ausdruck dafür, dass das System aus der Balance geraten ist.

Wechseljahre - was im Körper passiert

Mit dem Absinken des Östrogenspiegels baut der Körper mehr Knochengewebe ab als er aufbauen kann. Das geschieht schleichend – meist ohne spürbare Warnsignale. Erst später zeigen sich Rückenschmerzen, Rundrücken oder kleine Frakturen. Die gute Nachricht ist: Der Körper bleibt lernfähig – in jedem Alter. Mit gezieltem Training, Ernährung und innerer Ruhe kann der Knochenstoffwechsel wieder aktiviert werden.

Beispiel aus meiner Praxis

Eine Frau Mitte 50 kam nach einem leichten Wirbelbruch zu mir. Sie war verunsichert, hatte Angst, sich zu bewegen, und bekam die Diagnose Osteoporose im Frühstadium.
Wir begannen sanft – Haltungsschulung, Atemarbeit, Wahrnehmung. Danach kamen gezielte Übungen: Hüftheben, Wandliegestütz, Gleichgewichtstraining. Parallel stellte sie ihre Ernährung um: mehr warme Mahlzeiten, Ghee, Sesamöl, Datteln, Mandeln, ayurvedische Kräuter wie Ashwagandha und Praval Pishti.
Nach einigen Wochen spürte sie wieder Halt – körperlich und innerlich. Sie sagte: „Ich merke, dass ich wieder Vertrauen in meinen Körper habe.“ Genau darum geht es: den eigenen Körper wieder als sicheren Ort erleben.

Therapie bei Osteoporose in den Wechseljahren

1. Medizinische Grundlagen
Osteoporose entsteht durch hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren. Die westliche Medizin zielt darauf ab, den Knochenabbau zu bremsen und das Frakturrisiko zu senken.

Empfohlene Basis:

Diese medizinische Basis lässt sich hervorragend mit physiotherapeutischen und ayurvedischen Methoden verbinden.

2. Bewegung als Schlüssel

Knochen reagieren auf Druck und gezielte Belastung. Bewegung ist daher das wichtigste therapeutische Mittel. Ich kombiniere in meiner Praxis drei Schwerpunkte:

  1. Krafttraining
  2. Medical Yoga
  3. Beckenbodenübungen

Ziel ist es, die Muskulatur zu aktivieren, die Haltung zu stabilisieren und vor allem auch Stürze zu vermeiden.

Beispiele hierfür sind:

Medical Yoga bei Osteoporose

Natalie Feigina beim Medical Yoga mit einer Patientin, Osteoporose in den Wechseljahren

Medical Yoga verbindet physiotherapeutische Prinzipien mit bewusster Atmung. Es stärkt die Tiefenmuskulatur und beruhigt das Nervensystem. Mehr dazu findest du auch im Blogartikel Physiotherapie und Medical Yoga.

Hilfreiche Asanas (Körperhaltungen im Yoga):
Tadasana (Berghaltung): Aufrichtung und Körperbewusstsein
Setu Bandhasana (Brücke): kräftigt Rücken, Beckenboden, Gesäß
Vrikshasana (Baum): trainiert Gleichgewicht und Standfestigkeit
Katze-Kuh: mobilisiert die Wirbelsäule sanft
Shavasana: unterstützt Regeneration und Nervensystem

Wichtig: keine abrupten Drehungen oder Vorbeugen bei bestehender Osteoporose.

Beckenboden und autochthone Rückenmuskulatur
Diese tiefliegenden Muskeln sind das Fundament der Körperstabilität. Ein gezieltes Training unterstützt die Wirbelsäule und verbessert Haltung und Sicherheit.

Ayurveda bei Osteoporose

Im Ayurveda gilt Osteoporose als Asthi Dhatu Kshaya – Schwächung des Knochengewebes durch ein Übermaß an Vata. Zu viel Kälte, Trockenheit und Unruhe schwächen das Gewebe. Ziel ist es, Vata zu beruhigen und den Körper zu nähren.

Praxisempfehlungen:

Ayurveda ergänzt die westliche Therapie, indem es den Körper von innen stärkt und das Nervensystem stabilisiert.

Fazit

Osteoporose in den Wechseljahren ist kein endgültiger Zustand. Sie zeigt, dass der Körper mehr Aufmerksamkeit braucht – Bewegung, Wärme, Ernährung, Ruhe. Die Verbindung aus Krafttraining, Medical Yoga, Beckenbodenarbeit und ayurvedischer Lebensweise hilft, die Knochen zu stärken und das Gleichgewicht zurückzufinden.
Viele Frauen berichten, dass sie sich dadurch wieder sicher fühlen – stabil im Körper, ruhiger im Geist, klarer im Alltag. Das ist der Moment, in dem Heilung beginnt.

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